Rapfiction: Und plötzlich Rapstar (Kapitel 3 Puste sie weg)

Kapitel 3: Puste sie weg

Die Sekunden während ich durch diese Tür trete fühlen sich an wie in Trance. Alles verschwimmt, der Herzschlag steigert sich ins unermessliche. Es fühlt sich für Momente so an, als würde ich gleich ohnmächtig werden. „Wieder mal Druck auf der Brust, dann puste ihn Weg“ denke ich mir und spüre wie langsam Euphorie und Adrenalin die Oberhand gewinnen.

Mein Blick kreist durch den schier riesigen Saal des Tempodroms, über die leeren Ränge, in Richtung Dachkonstruktion, bis er schließlich beim Jurypult landet. Ich blicke in drei Gesichter. Casper winkt mir freundlich grinsend zu, Juju winkt mich ebenfalls freundlich herbei. Ufo361 schaut noch kurz auf sein Iphone, bis er mich erblickt, erwartungsfroh zu mir rüber schaut und das Wort ergreift:

“ Schön dich hier zu haben, Brudi. Stell dich doch kurz vor.“

Ich bewege mich näher in Richtung Jurypult, stelle mich auf das WHO WANTS TO BE FAMOUS LOGO. Es ist bordeauxrot, besteht aus einem Graffiti-mässigen Schriftzug und einer Spraydose. „Nice!!!“, denke ich mir. Ich schaue nochmal in die 3 erwartungsfrohen Gesichter und stelle mich mit knappen Worten vor. Anfangs ist die Stimme noch zittrig, wird allerdings mit jedem Wort langsam sicherer. Ich merke, dass vor allem Juju viele positive Vibes ausstrahlt und mir am meisten meine Nervosität nimmt. Deshalb versuche ich überwiegend in ihre Richtung zu schauen, allerdings ohne die anderen Beiden zu sehr zu vernachlässigen.

Nachdem ich mich vorgestellt habe, ergreift Juju das Wort, bedankt sich für meine Vorstellung, lobt mein Outfit und bittet mich darum, mit dem ersten Song anzufangen.

Eine gefühlte Ewigkeit später erklingen die ersten Beats von Candy Shop. Ich schliesse für einen kurzen Moment die Augen, um mich in den Song hereinzufühlen. Wenige Momente später starte ich leicht zurückhaltend in den Song:

„Yeah Uh-Huh So seductive…“

Ich merke wie die Nervosität langsam keinen Platz meht hat und ich mich in den Song hinein groove.

„… I’ll take you to the Candy Shop I’ll let you lick the lollipop…“

Ich fange an mich treiben zu lassen, ganz leicht mit der Stimme zu spielen und mich passend zum Beat zu bewegen.

Nach der Hälfte des Songs winkt Ufo mir zu und ich höre auf zu rappen.

“ Nice, nice. Danke dir. Lass mal noch den zweiten Track hören.“

Alien von Rin ist ein sehr tiefgrüdiger, deeper Song mit einer ganz eigenen Atmosphäre. Das die Anspannung weicht hilft mir extrem, mich in den Song hinein zu versetzen. Ich kann mich nun komplett dem Song hingeben. Von der ersten Sekunde an bin ich voll da und rappe mich in eine Art emotionale Rage.

Ich nicke ihm zu, und beginne, für einen kurzen Moment, leicht zu grinsen. Seine positiven Worten lassen mich Zustimmung spüren und nehmen mir den Rest Anspannung. Das hilft mir ungemein für den 2. Song.

Rin live, 2019 in Oberhausen

Die drei scheinen es auch zu geniessen, hängen mir sichtlich an den Lippen und unterbrechen mich nicht. Somit rappe ich mich durch kurzweilige 3 1/2 Minuten.

Nach den letzten Worten brauche ich ein paar Sekunden um wieder zu mir zu kommen. Mit dem wieder zu mir kommen spüre ich auch wieder eine Gewisse Nervosität. Vermutlich nur menschlich in dieser Situation. Ich habe zwar vor allem Alien komplett gefühlt, allerdings heisst das ja noch lange nicht, dass ich mich auch gut angehört habe, den Beat getroffen habe etc.

Glücklicherweise lassen mich die drei nicht wirklich lange warten. Sie schauen sich kurz an und nicken sich gegenseitig zu. Kurz darauf winkt Juju mich zu ihr rüber. Ich gehe zitterigen Schrittes auf sie zu. Kurz bevor ich am Pult ankomme, zückt sie etwas unter dem Tisch her. Mein Herz bleibt fast stehen……..

Es ist eine Cap! Juju grinst mir zu:

“ Diese Cap mit dem WWTBF Logo bekommt jeder, der eine Runde weiter ist. Herzlichen Glückwunsch.“

Ich kann meine Erleichterung nicht unterdrücken und lache laut, vor Freude, los. Ich bedanke mich höflich bei allen dreien und gehe zurück auf das Logo.

Candy Shop war nach anfänglicher Nervosität schon nicht schlecht, allerdings habe ich deine Emotionen in Alien dann erst so richtig gespürt. Da hast du dein Herz auf der Zunge getragen. Du solltest definitiv überwiegend auf deutsch rappen, dann hast du eine extreme Tiefe in dir und es passt auch zu deiner angenehmen Stimmfarbe wenn du rappst noch besser. Sehr geil. Ich freue mich drauf mehr von dir zu hören,“ sagt eine bewegte Juju. Casper und Ufo können ihr nur zustimmen und nicken anerkennend.

Meine Freude und Erleichterung dürften in ganz Berlin zu hören und spüren sein. Ich bedanke mich kurz nochmal bei den dreien und verspreche ihnen in der 2. Runde wieder alles zu geben. Alle Infos zu Runde 2 erhalte ich im Laufe des Abends über die extra fürs Casting designte App.

Ein nächster Nervenkitzelmoment denke ich mir.

Erstmal ist die Freude, darüber dass ich so gut ankam und meine Nervosität besiegt habe, aber riesig. Ich möchte einfach nur zu meinem Schatz und diese Freude mit ihr teilen. Allerdings muss ich erst noch in die Social Media Area wo, einer unserer besten Hip Hop Journalisten, Niko BACKSPIN bereits auf mich wartet. Ein kurzes Interview inklusive der meistgenannten Fragen der Livestream-Zuschauer wartet auf mich.

Wie ich mich dabei wohl schlage??? Finden wir es heraus…

Kapitel 4: Lose yourself in the music coming soon

Ufo361 – Rich Rich

„Rich, rich Rolls-Royce Wraith, check“

In Sachen Produktivität ist Ufo361 kaum zu toppen. Bleibt die Qualität aber auch auf dem, mittlerweile gewohnt, hohen Level?

Ufuk Bayraktar, der mittlerweile 31- jährige Kreuzberger, ackert jeden Tag. Das dürfte mittlerweile jedem bekannt sein. Rich Rich besteht aus 12 Tracks ( inkl. Big Drip Remix sind es 13) und weiss, auf einer Spielzeit von insgesamt 35 Minuten, zu überzeugen.

Der Album-Opener Eliantte ist direkt ein richtiges Brett und gibt die Richtung vor: Vollgas. Er zeigt aber auch die komplette Bandbreite, die sich Ufo361 mittlerweile antrainiert hat. Es gibt kaum ein Soundbild das er nicht stilecht und überzeugend rüberbringen kann. Eliannte beweist ausserdem, dass Ufo, trotz des ganzen Erfolgs, noch immer weiss wo er herkommt und einer von uns geblieben ist. Auch wenn er seinen Erfolg gerne, in Form von z.B. teurem Schmuck, zur Schau stellt spürt man trotzdem, dass ihn der Erfolg als Mensch kaum verändert hat.

„Vergiss niemals, wo du herkommst, nein
Auch wenn du jetzt reich bist
Und dein Lambo skrrt macht
Und wenn es regnet, du ein’n Versace-Schirm hast
Und all die Leute, für die du so viel getan hast, weg sind (Ja, ja, ja)“

Nach Eliantte tritt Ufo das Gaspedal so richtig durch und liefert einen aussergewöhnlichen Hit nach dem anderen. Darunter die bereits veröffentlichte Zusammenarbeit gemeinsam mit Us-Star Future und das grandiose Final Fantasy. Nur mit Fokus auf die Zukunft nimmt er zwischendurch leicht das Tempo raus. Trotzdem ist Fokus auf die Zukunft auf seine Art auch ein sehr guter Song.

Du kannst nicht von Prada reden in deinem Zara-Hemd (Ja)
Dicka, dein Album klingt so wie von einer Schlagerband“

Kurz darauf bekommen wir mit Do not disturb und Emotions 2 absolute Highlights de Albums geboten, die auch wieder seine Vielfalt aufzeigen. Emotions packt einen auf eher ruhigere, emotionale Weise mit einem ganz eigenen Vibe. Do not disturb hingegen ist ein absoluter Draufgänger und gibt seine aggresive Art, zum besten.

„Ja, die Nacht wird lang (Ja)
Ich will seh’n, wie du tanzt
Ich will seh’n, wie du strahlst (Ja, ja)“

Begeben wir uns langsam auf den Weg in Richtung Ende. Vorbei an der tollen Vorab- Single Allein sein ( Das ist überhaupt der Wahnsinn, wie viele Patronen Ufo schon vorab verschossen hat, und trotzdem noch mit neuen Highlights aufwarten kann. Dies spricht für die Qualität von Rich Rich) und der Hommage an Kobe Bryant wartet mit Rolling loud noch ein absolutes Highlight auf uns, bevor er mit Nur zur Info stilecht ein absolut überzeugendes Album beendet ( Es wartet nur noch ein Remix des gemeinsamen Songs mit Future auf uns als quasi Bonustrack).

Es ist schwierig zusammen zufassen, warum Rich Rich ein außergewöhnlich starkes Album geworden ist. Ein Grund ist, dass nahezu alle Songs für sich, aber auch im Albumkontext extrem gut funktionieren, ein super stimmiges Bild abgeben. Auch textlich weiß Rich Rich, mit den meisten Songs, zu überzeugen. Die Beats sind bei Ufo eh immer überzeugend. All das kann Ufo so gut wie kaum jemand anderes aktuell im Deutschrap. Er hebt sein Schaffen mit Rich Rich erneut auf ein neues Level.

Anspieltipps: Eliantte, Allein sein, Rolling loud, Emotions, Do Not Disturb, Final fantasy

Beats (25%) : 9/10 -> 22,5 von 25

Lyrics (25%) 8/10 -> 20 von 25

Hitdichte ( 20%) 9/10 -> 18 von 20

Balance (20%) 9/10 -> 18 von 20

Livetauglichkeit (10%) 9/10 ->9 von 10

Gesamt 100 % = -> 87,5%

Playlist: Rapcarousel gegen schlechte Laune

Im Folgenden möchte ich euch die erste offizielle Rapcarousel Playlist vorstellen. Mit Rapcarousel gegen schlechte Laune möchte ich einen kleinen Teil dazu beisteuern, besser durch die aktuelle Krise zu kommen. Desweiteren habe ich auf eine gewisse Sommer Tauglichkeit geachtet. Auch ein paar Songs mit Message haben ihren Weg auf die Playlist gefunden. Ich hoffe ihr habt Spaß beim anhören und sie verbreitet wenigstens etwas gute Laune.

Euer,

Coin

Rapfiction: Und plötzlich Rapstar

Vorwort:

Hey hoh everybody,

Und plötzlich Rapstar beruht komplett auf meiner Fantasie. Ich hatte schon immer viel weirdes Zeug in meinem Kopf. Das ist der Versuch, diese Gedanken in Bahnen zu bringen und niederzuschreiben. Korrektheit oder Genauigkeit spielen dabei keine grosse Rolle. Im Mittelpunkt steht der Spaß. Für mich beim Schreiben und für euch hoffentlich beim Lesen. Über jegliches Feedback würde ich mich natürlich sehr freuen. Viel Spaß beim Lesen.

Euer,

Coin

Kapitel 1: Absoluter Beginner

Oberhausen. Ein regnerischer Samstag im Februar. 5 Uhr 30. Der Wecker klingelt. Würde ich mich eigentlich gern nochmal umdrehen oder gar komplett liegen bleiben. Bleibt dafür heute keine Zeit. Schließlich geht in knappen 4 Stunden, am Düsseldorfer Flughafen, der Flieger in Richtung Berlin. Davor steht noch einiges an: Frühstücken, Duschen, stylen und in erster Linie: Wach werden!

Knappe 2 Stunden später liegen die genannten Dinge hinter einem, zumindest etwas wacher ist man auch. Nun geht es also mit meinem Schatz und gepackten Koffern in Richtung Flughafen. Eine Bus- und eine Bahnfahrt später wird der Düsseldorfer Flughafen erreicht. Es bleibt noch etwas Zeit, um sich beim Bäcker Proviant für die Reise zu holen und ab zum Gate.

Wer sich fragt: Wofür der ganze Aufwand? Dem begegne ich mit 5 Worten:

WHO WANTS TO BE FAMOUS?

Was wie ein Ratgeber für Influencer klingt, ist tatsächlich Deutschlands erste ernstzunehmende Show für angehende Rapstars. Genauer gesagt bedeutet dies, dass ich morgen früh vor Kameras und einer Jury bestehend aus Casper, Ufo361 und Juju performen werde. Übertragen wird das Ganze live via Youtube. Der bloße Gedanke daran sorgt bei mir schon für Zittern am ganzen Körper.

Aber der Reihe nach. Erstmal geht es ab in den Flieger. Kurzweilige 70 Minuten später sind wir in Berlin angekommen. Dort laufen einem auch direkt Leute über den Weg, die auch für das Casting hier zu sein schein. Mit den Ersten kommt man direkt ins Gespräch.

Darunter Kobe (R.I.P. Black Mamba), 21 aus Stuttgart. In Atlanta geboren. Und im Alter von 5 Jahren mit seiner Mutter Patricia und jüngeren Schwester Roberta nach Deutschland gekommen. Auf Grund seiner außergewöhnlichen Größe hätte er wahrscheinlich auch auf eine Basketball-Karriere spekulieren können. Er sei allerdings schon von jungen Jahren an den Beats verfallen, und tourte gemeinsam mit seinem Homie Philipp (Kobe nennt Ihn nur Lil Philly) an den Turntables durch die Clubs unseres Landes, erzählt er mir mit einem breiten Grinsen. Ausserdem sei bereits sein Onkel ein bekannter Jazz-Musiker in Atlanta gewesen. Die Musik läge quasi in der Familie.

Neben seinem breiten Grinsen bleibt bei mir vor allem Folgendes hängen: “ …von jungen Jahren an…“ „…tourte durch die Clubs unseres Landes.“ „Die Musik läge quasi in der Familie.“ Wow. Und ich übe seit knapp einem Jahren, im stillen Kämmerlein. Weder habe ich die Musik irgendwie in den Genen, noch habe ich Bühnenerfahrung. Und ausserdem: Bin ich mit meinen fast 30 Jahren nicht schon zu alt für das Ganze hier ? Ein mulmiges Gefühl und erste Zweifel durchfahren meinen Körper.

Auf dem Weg dorthin begegnen wir Larissa und Sarah. Zwillingsschwestern aus München. Gerade volljährig. Im Schlepptau haben sie Ihre Eltern und die jeweils beste Freundin. Larissa und Sarah wollen die Jury im Duo überzeugen. Larissa freut sich vor allem darauf, Ufo persönlich kennen zu lernen. Sie ist ihm spätestens seit Nice Girl komplett verfallen. Bisher konnte sie ihn nur, vor der Bühne stehend, anhimmeln. Ein persönliches Treffen sei das erste absolute Highlight. Besonders seine Meinung sei ihr daher auch extrem wichtig.

Als ich die Beiden auf das Thema Bühnenerfahrung anspreche, erzählen sie mir, dass sie auch noch nie auf einer Bühne standen. Allerdings schauen regelmässig 10k von Followern Ihre Clips auf Insta und Tiktok. Das sei ja auch eine Form von Erfahrung, meint Larissa. Sie scheint die aufgewecktere der beiden zu sein. Sarah hält sich merklich zurück. Vielleicht ist sie ja auch einfach nervös, denke ich mir. Verständlich wäre es auf jeden Fall.

Am Hotel angekommen, geht es nach eben genanntem Einchecken kurz aufs Zimmer. Runterfahren, auspacken. Das Hotel liegt ziemlich zentral, am Berliner Tiergarten.

Um nicht in Nervosität zu verfallen geht es als Ablenkung noch für ein paar Stunden zu einer meiner absoluten Lieblingsbeschäftigungen: Shoppen!!!

Wir spazieren über den Kudamm/ die Tauentzienstrasse. KaDeWe, Snipes, P&C, Pull and Bear. Die Möglichleiten sind hier, Berlin typisch, unendlich. Für den kleinen Hunger wird noch ein Abstecher zu Five Guys unternommen. Dann geht es zeitig zurück zum Hotel, um ausgeruht in den grossen Tag zu starten.

Es soll der Anfang von etwas ganz besonderem sein. Da muss ich topfit sein, um richtig abliefern zu können. Oder um es mit den Worten von Kanye West zu sagen:


„I know I got to be right now“

Kapitel 2: Hallo Welt! Coming soon…

ReleaseFridayXXL (17.4.2020)

Diesmal u.a. mit Ufo361, DaBaby, Playboi Carti und Haftbefehl

Passend zum Launch dieses Blogs hat sich scheinbar die halbe Rapszene gedacht: Na da müssen wir auch, mit neuen Songs, am Start sein. Deswegen der ReleaseFriday diesmal in der XXL-Edition:

Song der Woche: Iann Dior feat. Machine Gun Kelly & Travis Barker – Sick and tired

Iann Dior, einer der meist gehypten Rapper aktuell. Crossoverstar Machine Gun Kelly und Schlagzeuger-Legende Travis Barker (Blink-182). Die Namen allein sprechen ja schon für sich.

Häufig bieten solche Kollabos haufenweise Potenzial für Enttäuschungen. Bei Sick and tired muss man keine Sekunde daran verschwenden.

I’ve been losin‘ my mind tryna figure it out
But I’m stuck in the drought, I guess I’ll start again

Irgendwo zwischen Emorap und Poppunk tänzeln die 3 sich durch knappe 3 Minuten. Depressive, mitfühlende Lines. Philosophierend über die Vergänglichkeit, Einsamkeit und den Tod. MGK und Ian stacheln sich gegenseitig an und scheinen sich in eine Art Trance zu rappen. Das Ganze packt und berührt einen von der ersten Sekunde an.

Bleibt zuhoffen, dass dies nicht die einzige Kollabo der 3 bleibt. So lange bleiben wir Sick and tired und genießen den Trip mit dem Trio.

6/6 Hit!!!

FavLines:

„And everything is nothing if you’re not here tonight“

„Lately I know I’ve been a punk and I need to sober up
Double cup, it got me stuck, I think I’m losin‘ it (Yeah)“

„I’ve been losin‘ my mind tryna figure it out
But I’m stuck in the drought, I guess I’ll start again“

Ufo361 – Final Fantasy/ Fokus auf die Zukunft

Hat uns letzte Woche Shindy gleich 2 Songs geliefert, gibt es nun die doppelte Ladung Ufo! Eine Woche vor dem Release von Rich Rich haut er uns also Final Fantasy und Fokus auf die Zukunft um die Ohren. Im extrem guten, stimmungsvollen Video gibt es die beiden Tracks gleich nacheinander in einem Clip zu bestaunen. Hier gibt es nacheinander, die Einzelkritik. Beginnen wollen wir mit Final Fantasy:

1) Final Fantasy

Mit Final Fantasy lässt Ufo seinen kürzlich getätigten Worten Taten folgen. Er hatte nämlich angekündigt, dass Rich Rich wieder deutlich textlastiger wird, als seine letzten Alben.

Mein Schuhgame, Dicka, Dior (Dior)
Private Jets, flieg‘ nach New York (New York)

Final Fantasy besteht vor allem aus 2 Dingen. Zum einen wären das aussagekräftige Bilder, die Ufo kreiert. Zum anderen zitiert er aus seiner eigenen Vergangenheit. Diese beiden Fakten sprechen für Ufos Können und tragen den Song schon fast von alleine. Ufos textliche Qualität ist mittlerweile einfach auf einem so verlässlich hohen Level.

Noch höher ist ihm anzurechnen, dass er Rich Rich, laut Eigenaussage, komplett gefreestylt hat. Solch ein Niveau bekommen andere Rapper trotz monatelangem schreiben nicht hin.

Ufo thront halt aktuell über den Dingen!

6/6 Hit!

2) Fokus auf die Zukunft

im Gegensatz zum erstgenannten Song kommt Fokus auf die Zukunft etwas rastloser, hektischer daher. Das Wortspiellevel hält er allerdings auf dem selben hohen Level. Kostprobe gefälligst?

„Du hast kein Water, ja, man könnte dich Sahara nenn’n (Ja) Du kannst nicht von Prada reden in deinem Zara-Hemd (Ja)“

Auch mit Fokus auf die Zukunft hält er wieder sein Wort und bietet uns ne Menge Content. Speziell für die kurze Spielzeit von etwas weniger als 2 Minuten.

„Ich chill mit Future, Dicka, du in der Vergangenheit (Ja)“

Abschließend lässt sich also sagen, dass „FadZ“ leicht hinter Final Fantasy zurückbleibt, aber trotzdem noch auf einem hohen Level ist.

5/6 Knapp vorbei am Picasso.

The Streets feat. Tame Impala – Call my Phone thinking I’m doing nothing better

Die Kombination aus der Britischen Raplegende Mike Skinner und den Indiestars Tame Impala weckte ziemlich grosse Erwartungen bei mir.

Leider werden diese enttäuscht. Die beste Figur auf dem Track macht noch Kevin Parker, Sänger von Tame Impala. Seine Hook geht relativ gut ins Ohr.

Das größte Problem ist die Kombination aus Mike Skinner und dem Beat. Der Mastermind hinter The Streets rappt in seinem gewohnten Storytelling Style. Nur passt der Beat 0,0 % dazu. So sorgt der Song sehr schnell für ein unwohles Gefühl. SCHADE.

2/6 Da würde 2Pac sich ja im Grab umdrehen.

Haftbefehl – 1999 Pt.4 (AloAlo)

Die 1999 Reihe hat ja mittlerweile schon Tradition bei Haftbefehl. Um die Wartezeit auf das verschobene neue Album etwas zu erleichtern nun also 1999 Pt.4.

Hier zeigt sich Haftbefehl von seiner unterhaltsamsten Seite und Vielfalt beweist er direktauch noch. Das „Intro“ des Songs könnte locker auch als Comedy-Sketch durchgehen.

Das sich durch den Song ziehende „AloAlo“ gibt dem Song ne Menge,vor allem Lockerheit. Thematisch beleuchtet er vor allem seine nähere und weiter zurückliegende Vergangenheit. 1999 Pt.4 soll uns die Wartezeit verkürzen, aber eigentlich hat man jetzt nur noch mehr Lust auf Das weiße Album. Clever. Clever. Hafti.

5/6 Knapp vorbei am Picasso.

Playboy Carti – @MEH

Es stimmt sehr viel bei @MEH. Der Hypefaktor ist bei Playboy Carti eh immer hoch. Das Cover ist sehr stimmungsvoll. Der verspielte Beat ist mega und Ohrwurmcharakter bietet der Song auch noch.

Trotzdem fehlt etwas zum Hit. Woran liegt das? Meiner Meinung nach in erster Linie an den Strophen. Hier verliert er den Song teilweise aus den eigenen Händen und übertreibt es vor allem stimmlich.

Insgesamt hinterlässt der Song aber ein gutes Gefühl und lässt auf den zeitnahen Release eines neuen Albums hoffen.

4/6 Geil? Jein.

21 Savage feat. Summer Walker – Secret

Bei Secret handelt es sich um einen Standard Liebes-Rap/Popsong. Das muss ja jetzt nicht unbedingt schlecht sein. Viele Riesenhits sind unter den Voraussetzungen entstanden.

Ich denke da nur an Kombinationen wie Eminem/ Dido oder Jay-Z/ Beyonce. Positiv bleibt festzuhalten, dass 21 und Summer stimmlich echt gut harmonieren.

Allerdings gibt es leider auch einiges an Schatten. Da wäre zu allererst 21 Savage Rapstil der häufig sehr von Drake abgekupfert wirkt. Zum anderen ist die Hook zwar angenehm, aber auch ziemlich beliebig.

Somit ist Secret ein okayer Song. Nicht mehr, nicht weniger.

3/6 Dorfdisco? Ja. Mehr? Nein.

DaBaby feat. Roddy Ricch – ROCKSTAR

Was darf man erwarten, wenn 2 der aktuell angesagtesten US-Rapper sich zusammen tun? Party-Stimmung und Summervibes.

The Box-Artist Roddy Ricch und DaBaby flowen sich im Lamborghini nur so durch diese kurzweiligen 3 Minuten. Speziell die Hook versprüht sommerliche Gefühle. Selbes gilt allerdings auch für den Part von Roddy Ricch. Eher untypisch für ihn. Diese unbekümmert, lockere Art steht ihm allerdings gut zu Gesicht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die beiden Protagonist einen sehr guten Song abliefern. Vor allem dessen Hook liefert hohen Ohrwurm-Faktor.

5/6 Knapp vorbei am Picasso.

LGoony – Rihanna

LGoony live, 2017 auf dem Lollapalooza Berlin

Der junge Kölner ist mittlerweile etabliert in der Deutschrapszene. Mehr noch. Er ist kaum noch aus ihr wegzudenken.

Mit seinem neuen Song zeigt er wieder mal weshalb. Wortwitz. Autotune. Gefühl für den Beat. LGoony beherrscht so einige Elemente.

Auch auf Rihanna wirft er mal wieder mit so einigen erinnerungswürdigen Lines um sich. Eines der Highlights ist der Mark Forster „Diss “ gleich zu Beginn des Songs.

Ihm ist mit Rihanna kein Wunderwerk gelungen, aber ein gewohnt guter Song ist es trotzdem. Auf LGoony ist halt Verlass.

4/6 Geil? Jein.

The 10… Best Summer Rap Songs

In unregelmässigen Abständen werde ich von nun an die, meiner Meinung nach, besten Songs zu einem gewissen Thema vorstellen. Auf Grund des erfreulicherweise guten Wetters aktuell habe ich mich dazuentschlossen tief am sonnigen Strand zu buddeln. Dabei herausgekommen sind die folgenden 10 Sommerhits:

10) Travis Scott – through the late night

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Eines der, jedes Jahr, absoluten Highlights des Sommers für mich ist es, dass gefühlt erst um 2 Uhr nachts die Sonne untergeht und man auch spät abends noch draussen sein Unwesen treiben kann. Travis Scott liefert uns hier mit through the late night den dazu passenden Song.

Die Hook ist extrem eingängig und gibt einem ein angenehm, wohliges Gefühl. Desweiteren zeigt Travis, in gewohnter Manier, sein außergewöhnliches Raptalent.

9) Childish Gambino – Feels like Summer

Donald Glover ist ein Multitalent. Schauspieler, Regisseur, Musiker etc. Und egal was er anfasst, ist er dabei auch noch immer erfolgreich.

Kommen wir aber zu Feels like Summer. Für diejenigen unter euch, denen der Song noch nichts sagt. Er ist ein 4 Minuten 46 andauerndes Gefühl des Wohlfühlens. Ein Spaziergang an einem kühlen Sommerabend.

Passend dazu auch das aussergewöhnlich gute, animierte Video, indem er eine Wohnstrasse entlang geht und gefühlt jeder Star der Hip-Hop Branche ( egal ob in echt lebendig oder eigentlich bereits nicht mehr unter uns verweilend) seinen Weg kreuzt.

„It Feels Like Summer“!

8) Bonez MC und Raf Camora – Palmen aus Plastik

Rauchschwaden ziehen auf, es wird heisst in den Gassen der Großstadt. Da hilft nur eine Flucht auf die Dächer der Stadt. Dort feiern wir mit Bonez und Raf den Sommer in der City.

Dieser Mega-Hit von ihrem 2016 releasten Album darf in wirklich keiner Sommer-Playlist fehlen und hinterlässt auch heute noch seine Spuren.

7) Ufo361 – Nice Girl 2.0

Eis. Sein Girl an der Seite. Sommer und ein bisschen Trap. Das Leben kann so einfach sein!

Komm, wir essen ein Eis, Girl, ja“

Ich habe mir hier Ufos wahrscheinlich bisher kommerziellsten Song, den eigentlich alle Radiostationen hätten rauf und runter spielen müssen, rausgesucht. Allerdings nicht alleine aus diesem Grund, sondern weil er eine unheimlich gute Mischung aus Ohrwurm und Sommerhit ist. Der Song macht einfach gute Laune!

6) Marteria feat. Yasha und Miss Platnum – Lila Wolken

Diesen Riesen-Hit aus dem Jahre 2012 haben wir, obwohl er bald schon ein Jahrzehnt auf dem Buckel hat, wahrscheinlich alle noch im Ohr.

Für mich liegt er thematisch irgendwo zwischen through the late night und Palmen aus Plastik. Wir feiern über den Dächern der Stadt und verlieren jegliches Zeitgefühl.

Es ist ein unverkennbares Gefühl, dass dieser Song kreiert. Und ich glaube, dass die meisten von uns etwas mit Lila Wolken verbinden. Mit dem Song ist den dreien etwas Besonderes gelungen.

5) Kanye West feat. T-Pain – Good life

Kanye greift nach dem Thron und philosophiert, dass seine Zeit JETZT ist. Dabei nimmt er uns mit!

Wir lassen uns das nicht zweimal sagen, cruisen mitm Cabrio die Küste entlang. Da Herr West es uns befiehlt reissen wir die Arme nach oben, lassen uns treiben und schreien dieses Gefühl von Freiheit raus.

Es bleibt nur eins zu sagen:

„Welcome to the good life!!!“

4) Cro -Du

tru. Vernissage, 2017 in Berlin

Ich hoffe Ihr seid noch nicht abgebogen, sondern befindet euch weiterhin auf der Schnellstraße entlang der Küste.

„Sie sagt
Sie würde gern ans Meer
Mal wieder weg von hier“

Anstatt eures Egos habt ihr nun aber eure bessere Hälfte dabei und genießt mit ihr das Leben, entkommt dem Alltag und spürt während dieser 3 Minuten den Fahrtwind in euren Haaren.

Cro schafft es in Du, auf unnachahmliche Weise, ein Gefühl von Freiheit, Liebe und Sommer zu versprühen.

Trotzdem schlittert er knapp am Podest vorbei.

3) Drake feat. WizKid und Kyla – One Dance

Drake live, 2017 in Oberhausen

Überraschung! Überraschung! Selbstverständlich hat es auch Superstar und Hitmachine Drake in diese Liste geschafft und besteigt als erstes das imaginäre Podest der besten Sommersongs.

Auch die Songauswahl ist wenig überraschend. Handelt es sich bei One Dance doch um einen der absolut größten Hits in der Karriere Drakes und von Anfang bis Ende ist der Ohrwurmfaktor gar nicht mehr zu messen.

Als wäre das noch nicht genug lockt er nahezu jeden auf die Tanzfläche und sprüht nur so vor Sommervibes!

2) Juju – Sommer in Berlin

Sommer in Berlin

Auf dem Silberrang rekelt sich unsere Lieblingsberlinerin Juju!

Dieser Song, Ihres extrem erfolgreichen Solodebüts Bling Bling, trägt den Sommer nicht nur im Namen, sondern auch in der Seele.

„Dazu ein Sommerkleid, weiße Sneaker, braune Haut
Und alle tanzen wie in Strip-Clubs“

Wo sollen wir anfangen? Das Judith Wessendorf Ihr Herz auf der Zunge trägt, mit Ihren Songs wahnsinnig tolle Bilder kreieren kann und das ganze auch noch auf coole, aber auch sympathische Weise verkaufen kann, sollte mittlerweile bekannt sein.

In Sommer in Berlin hebt sie den Song, dank eben dieser Talente,aber nochmal auf eine neue Stufe!

Sie weiss es,wie kaum jemand anderes im Deutschrap aktuell, uns Fans an Ihre Geschichte zu fesseln.

Berlin ist Ihre Homebase und man spürt in jeder Sekunde, dass sie genau weiss wovon sie da erzählt. Mir, als häufig nach Berlin Reisender, ist in jeder Sekunde bewusst, wovon sie da redet.

Der überraschende Wechsel von der kalten in die warme Jahreszeit z.B., der besonders in Berlin extrem krass ist, da die Winter dort häufig besonders kalt sind.
Oder die Hipster, welche Ihre Hugos trinken. Diese Aufzählung könnte noch unendlich so weiter gehen.

Am Ende huldigt sie dann auch noch den Helden Ihrer Heimatstadt, SEEED ( „Im Sommer tust du gut, und im Winter tuts weh“).

Viel mehr Sommerfeeling, als in Sommer in Berlin geht kaum. Das Ganze wird nur von einem getoppt….

…Schauspieler. Filmproduzent. Und alle paar Jahre versorgt er uns auch noch mit musikalischen Wunderwerken.

Von wem kann hier nur die Rede sein?

Lasst mich euch helfen.

Photo by Nextvoyage on Pexels.com

Na noch keine Idee? Dann will ich euch nicht länger auf die Folter spannen.

Sehr verehrte Damen und Herren. Klatscht in eure Hände und Vorhang auf für Platz Nummer 1:

„Party in the city where the heat is on
All night, on the beach till the break of dawn“

„Welcome to Miami!!!“

1) Will Smith – Miami

Wir schreiben das Jahr 1997 und feiern mit Weltstar Will Smith die wahrscheinlich größte Beachparty aller Zeiten!

Dieser Megahit vereint alles was es braucht um den perfekten Sommer-Rap-Song abzuliefern:

Summervibes!

Gute Laune!

Freshe Lines!

Und eine grosse Portion Hitze! Oder um es mit den Worten des Fresh Prince zu sagen:

„But on the sneak, Miami bringin‘ heat for real“

Meiner Meinung nach schafft es kein anderer Song, der im Rapbusiness zu hause ist ein solches Gefühl von Sommer zu vermitteln, wie Miami. Ausserdem merkt man dem Song, auf angenehme Weise, an, dass er mittlerweile über 20 Jahre auf dem Buckel hat.

Retrofeeling pur!

„South Beach, bringin the heat, uh
Haha, can y’all feel that“

Photo by One Shot on Pexels.com

Summerfeeling + Retrofeeling pur bedeuten für Will Smith und seine Hymne über die Stadt in Florida Platz 1!!!

P.S.: Ich arbeite noch an einer Spotify Playlist, damit Ihr euch den Sound auch direkt auf die Ohren geben könnt. Stay tuned!

ReleaseFriday (27.03.2020)

Mit dabei u.a. Ufo361, Haftbefehl, PARTYNEXTDOOR und Casper

Thank god it’s friday. Das bedeutet wie immer, eine Menge neuen Stuff.

Song der Woche: UFO361 – Allein sein

Beginnen wir direkt mit meinem ersten Song der Woche überhaupt. Es handelt sich um den neuen Song von unser aller Lieblings-Kreuzberger Ufo361. Allein sein ist sein mittlerweile 5. Vorbote auf das im April erscheinende Album Rich Rich. Und was für einer!

Es ist ja nahezu unglaublich wie es Ufuk Bayraktar bei dem hochfrequentiertem Output der letzten Jahre schafft sein qualitativ hohes Niveau aufrecht zuhalten, ja gefüllt sogar immer noch einen draufzusetzen. Ein Ende scheint noch nicht in Sicht.

Bei Allein sein ist es schon fast unheimlich, wie der Song schafft sich mit jedem Durchgang, noch mehr im Hörgang festzusetzen. Die Hook hat Ohrwurmfaktor Hoch 100.

Im Gegensatz zu vielen anderen Trap-Songs bestehen Ufos Tracks nicht nur aus gefühlten 3 Wörtern, die einem 4 Minuten in Folge an den Kopf geworfen werden.

Wie er es in den Strophen von Allein sein schafft in kurzweiligen Zeilen soviel Inhalt zupacken, muss Ihm erstmal einer nachmachen. Und damit ist nicht nur die nationale Konkurrenz gemeint, sondern auch vor den US-Trap-Grössen muss Ufo sich nicht verstecken.

Das gilt übrigens nicht nur für den Song als solches, sondern die gesamte Aufmachung. Das Video zu Allein sein unterstreicht dies nochmal gewaltig (Aufnahmen im Stadion von Besiktas inklusive!!!) Wer es noch nicht gesehen hat. Unbedingt reinziehen!

Und wenn die Strophen dann, wie in diesem Fall, so sehr mit der Hook harmonieren bleibt nur eins zu sagen: Dieser Song ist ein verdammter Hit!

6/6 HIT!!!

Fav Lines:

„Ja, sie kriegt die Nummer von mei’m dritten iPhone (Ja-ja, ja-ja)“

„Du Pinky, ich Brain (Brain) „

„Ja mein Lifestyle Kurt Cobain (Kurt Cobain)“

Parkway Drive feat. Casper – Schattenboxen

Weiter geht es direkt mit dem ersten grossen Thema für die Kategorie Was hat das mit Rap zutun?

Deswegen hier auch nur in gekürzter Version. Der Song Schattenboxen ist das Zusammentreffen von 2 Welten die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten. Auf der einen Seite die australische Metalcore-Band auf der anderen Seite der in NRW geborene Rapper.

Bei genauem hingucken kommen aber einige Parallelen zum Vorschein. Die vielleicht offensichtlichste ist es, dass beide Seiten einen beschwerlichen Weg hinter sich bringen mussten, um dahin zukommen, wo sie jetzt stehen. Nämlich an die absolute Spitze Ihrer jeweiligen Musikrichtung ( Casper in nationaler, Parkway Drive durchaus auch in internationaler Hinsicht.). Ausserdem hatten es beide Seiten auf diesem Weg mit Zweiflern zu tun, die Ihnen diesen Erfolg nicht zugetraut hatten.

Dies spiegelt sich auch thematisch im Text von Schattenboxen wieder. Erstaunlicher ist da, wie gut dies zusammenpasst. Auf der einen Seite passt der brachiale Sound sehr gut zu Caspers markant kratziger Stimme. Auf der anderen Seite verleihen vor allem Caspers emotional rübergebrachte Lines dem Song eine extreme Tiefe.

Sofern einen der brachiale, zeitweise ins Schreien verfallende Sound nicht komplett abschreckt ist das Gesamtergebnis auf jeden Fall absolut hörenswert. Nicht nur, aber vor allem auf Grund der tollen Lines Caspers. Der hier, meiner Meinung nach, seinen besten Featurepart seit langem abliefert.

5/6 Knapp vorbei am Picasso.

AK Ausserkontrolle feat. Shindy – Hood

“ Frag mich nicht nach Feature, ausser du bist Peter Fox“ rappte Shindy noch Mitte 2019 auf seinen Track Nautilus. Kein Jahr später gibt es Ihn nun, auf Hood, gemeinsam mit seinem ehemaligen EGJ-Labelkollegen AK Ausserkontrolle zu hören. Ohne die rechtlichen Schwierigkeiten, welche Shindy, nach der Trennung von EGJ mit Bushido und Arafat Abou Chaker hatte, wäre wohl schon eher ein gemeinsamer Song erschienen.

Nun also Hood. Als bekannt wurde, dass AK Ausserkontrolle und Shindy einen gemeinsamen Song releasen, war das Echo in den bekannten Sozialen Medien extrem positiv, die Erwartungen dementsprechend gross. Und was soll ich sagen? Leider werden diese Erwartungen nur zu Teilen erfüllt.

Hood ist kein schlechter Track. Die melodisch gesungene Hook ist eingängig, Shindys gewohnt angenehme Arroganz, mit der er seinen Part zum besten gibt, erfrischend. Trotzdem reicht dies nicht, um das (Hit)-Puzzle komplett zu machen.

Dies liegt meiner Meinung nach hauptsächlich an AK Ausserkontrolle selbst. Er wirkt auf seinem eigenen Song zeitweise wie ein Fremdkörper. Sein Part irgendwie uninspiriert. Gefühlt schon 1000 mal so oder so ähnlich gehört. Das ist extrem Schade, weil Hood eigentlich viele Voraussetzungen zum Hit erfüllte. So ist es leider nur ein guter Song geworden, dem der allerletzte Feinschliff fehlt.

4/6 Geil? Jein!

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